Liebe Besucherinnen und Besucher dieser Homepage,

herzlich willkommen in der letzten Monatsrunde des Jahres 2008!

Was war das für ein aufregendes Jahr und nichts spricht dafür, dass 2009 entspannter werden könnte.

Die internationale Finanzkrise zeigt uns, wie fragil unser Wirtschaftssystem ist und wie wenig es darin um die immer so hochgehaltenen Werte von Leistung und Zuverlässigkeit geht. Die Einfallslosigkeit von Wirtschaft und Politik, die auf diese grundlegende Problematik nur die einseitige Antwort haben, nämlich Geld in das System zu pumpen, damit die Akteure weiterhin wie die Irren auf den internationalen Finanzmärkten herumwetten und spekulieren können, um damit die Arbeitsplätze derer zu gefährden, deren Geld ihnen geben wurde um die Krise zu bewältigen.

Ich frage mich da schon, wie es sein kann, dass wir einerseits Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, bei jedem Cent bis in die Unterwäsche schauen und unter Generalverdacht des Sozialbetruges stellen, andererseits diesen – wie sich leider herausstellt - Nieten in Nadelstreifen, die das ganze Jahr Deregulierung schreien, in Zeiten der Not in einer derart großzügigen Weise beispringen, dass eine Commerzbank zum Beispiel zwar gar nicht in Not ist aber schon einmal anmeldet, den staatlichen Topf gerne anzuzapfen, weil sie frisches Geld gerade gut gebrauchen kann.

Ich möchte mich hier nicht in den Kreis derer stellen, die sagen: Lasst die Banken mit ihren Problemen allein, das geht mich ja nichts an.“ Es geht uns alle an. In dieser Krise liegt aber auch eine gewaltige Chance – die Chance umzudenken. Bis dato waren die Bankerworte heilig – jetzt erkennen wir, dass es einen Grund gibt, warum Heilige (jedenfalls in der katholischen Kirche) nur in der Kirche verehrt werden sollten. Wir alle sind halt nur Menschen, bisweilen dumme und gierige Menschen. Die Ressourcen unseres Planeten sind sehr endlich – jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, unsere Wirtschaft auf Nachhaltigkeit und nicht mehr nur auf kurzfristiges maximales Gewinnstreben zu orientieren.

Dass die internationalen Finanzmärkte auch ihre Tücken haben, hat ja schon vor Jahren das Cross-Border-Leasing gezeigt. Da verkauften Kommunen ihre Infrastruktur an amerikanische Banken und mieteten sie zurück, Blöd nur, wenn diese Banken oder Finanzinstitute pleite machen – da landet man als Kommune auf einmal in der Konkursmasse und muss die verkauften Objekte zu einem ungleich höheren Preis wieder zurückkaufen. Konkursverwalter machen nun mal keine Geschenke.

Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat in einem Zeitungsinterview auf eine noch drohende größere Gefahr hingewiesen: Fatal kann noch werden, dass ein erheblicher Teil der Investitionen in den USA eigentlich aus Fernost kommen, wo teilweise gewaltige Überschüsse erwirtschaftet werden (wenn man vom krisengeschüttelten Japan einmal absieht).Was, wenn die Menschen und Banken beispielsweise in China das Vertrauen en in den US-Markt verlieren?

Aber aus den USA kamen ja nicht nur schlechte Nachrichten. Barack Obama wird im Januar zum 44. Präsidenten der USA gekürt. Ich freue mich auf ihn und auf Hillary Clinton aus Außenministerin besonders. Bill Clinton freut sich bestimmt auch schon darauf, seine Frau auf ihren Reisen zu begleiten und dann  - wie es das Protokoll vorschreibt – das Damenprogramm zu absolvieren. Damit hatte der Gute ja noch nie Probleme.Natürlich schreien bei uns schon wieder manche, dass Obama fast nur „Falken“ in sein Kabinett beruft – dass er ein eher konservativer Politiker ist, hätten die Schreihälse schon früher merken können. Dass er für das Waffengesetz und für die Todesstrafe ist – daraus hat er nie einen Hehl gemacht.Dennoch bin ich der Meinung, dass man seine Amtszeit nicht schon vor Beginn für gescheitert erklären muss.

Aber zurück nach Hause: Was machen inzwischen die Bayern? Nachdem der Seehofer Horst als moralisch integer zurückgestuft wurde, muss er nun den Karren aus dem Dreck ziehen. Aber kann er das, wo auf dem Karren ein Defizit der Bayerischen Landesbank von vermutlich über 100 Milliarden liegt? Wie haben die Bayern denn das nur angestellt? Zu teure Lederhosen? Cross-Border-Laptop-Leasing?Wenn da nichts repariert wird, könnte Bayern demnächst Konkurs anmelden müssen. Das hätte aber nicht nur negative Auswirkungen. Die bayerischen Schulbehörden machen sich ja schon lange einen Spaß daraus, die Abiturnoten von Studienanfängern aus anderen Bundesländern herabzustufen, weil sie per se unmöglich dem hohen bayerischen Standard entsprechen können. Damit ist wohl jetzt Schluss, denn Rechnen können die Bayern nachweislich nicht.

Liebe Menschen,

der Kommentar befasst sich in diesem Monat nur mit einem Menschen: Wolfgang Clement, seines Zeichens Spezialdemokrat.Dafür habe ich ein überaus erbauliches Dezembergedicht und zwei finanzkrisensichere Plätzchenrezepte für Sie.

Versüßen Sie sich das Weihnachsfest nach Kräften, kommen Sie gut ins Neue Jahr und bleiben Sie mir gewogen, denn ich bin auch 2009 wieder gerne

Ihre

Helene Mierscheid

HELENE LIVE (in: Die Wühlmäuse)

HELENE - auf TOUR

Helene - Bücher

HELENE - im ARCHIV