Liebe Besucherinnen und Besurcher meiner Homepage,

erst muss ich Ihnen einmal ein herzliches Dankeschön aussprechen, dass Sie mir schon so lange die Treue halten – das ist in unserer schnelllebigen Medienwelt ja nicht selbstverständlich.

Apropos schnelllebig: Haben Sie auch das Gefühl, dass die Zeit immer schneller verfliegt? Kann es sein, dass sich unser Planet durch die Erderwärmung schneller dreht und die Uhren schneller gehen, so dass wir es nicht merken?

Das Tröstliche: So erreichen wir alle schneller das Rentenalter. Das weniger Tröstliche: Wir werden schneller Opfer der Schwerkraft. Optisch jedenfalls. Jedes Mal, wenn ich mich auf die Personenwaage stelle wünsche ich mich insgeheim auf den Mond – dort hätte ich nämlich Idealgewicht.Allerdings wäre das sinnlos, weil ich dort ja vermutlich alleine wäre.

Aber man kann im Leben nicht alles haben. Das hat auch Klaus Zumwinkel festgestellt. Zwei Jahre auf Bewährung und eine Million Geldstrafe – das ist schon eine ganze Menge. Mit zwei Jahren auf Bewährung gilt er als vorbestraft – sein Bundesverdienstkreuz wird er möglicherweise zurückgeben müssen und zur Wahl darf er sich auch nicht aufstellen lassen. Das wird die FDP aber bedauern.

Natürlich fanden alle das Urteil zu mild – es ist ein  natürliches Rachebedürfnis, sich vorzustellen, dass Menschen, die glaubten über dem Gesetz zu stehen, am Ende die ganze Wucht des Gesetzes trifft. Das kennen wir so aus Hollywood-Filmen und wollen das auch in echt haben, klar.

Für Zumwinkel spricht aber, dass er sogar Steuerschulden beglichen hat, die längst verjährt waren – da hat sich der Fiskus auch einmal freuen dürfen. Ein zweites Verfahren steht für Zumwinkel noch aus – Die VW-Affaire wird ihn noch einmal zu einem Date mit Justitia führen. Wenn er da nochmals verurteilt, kann es mit der Bewährung ganz schnell vorbei sein. Haben Sie sein Lächeln vor Gericht gesehen? Der tapfere Versuch, so zu tun, als ob ihm das alles nichts ausmacht? Das kann nur Josef Ackermann, weil dem wirklich nichts was ausmacht. Zumwinkel ist bei diesem Versuch auf geradezu sympathische Weise gescheitert.

Nun sind die Schulden bezahlt und was ihm bleibt, ist eine Burg am Gardasee, eine  Villa in Köln noch viel mehr Geld als wir uns alle jemals erträumen können.Was ihm aber nicht mehr bleibt ist sein guter Ruf. Es war ein langer Sturz vom Manager des Jahres 2003 zum Verurteilten Steuerhinterzieher 2009.

Das alles verblasst aber vor dem, was in der Bakenkrise geschieht. Da wird allen ernstes angeregt eine eigene Bank zu gründen, die die faulen Aktienpakete der strauchelnden Banken übernimmt. Das ist cool, oder? Die Banken wollen ihr schlechtes Wirtschaften institutionalisieren lassen – für die nächste und die übernächste Runde?

Ich werde das demnächst auch probieren. Vielleicht könnten wir auch einen  Bad Verlag gründen, in dem Manuskripte, die nichts taugen veröffentlicht werden oder ein Bad Parlament?Wie, das haben wir schon?

Der Kommentar befasst sich in diesem Monat  mit Integration, das Gedicht mit Schönheit und die Haushaltstipps helfen beim sparsamen Wirtschaften. Außerdem wünsche ich allen Karnevalsfreunden natürlich eine schöne Session. Bankenkrise hin oder her – was man in diesem Karneval auf den Kopf haut, kann einem niemand mehr wegnehmen.

Herzliche Grüße

Ihre

Helene Mierscheid